Der Zahnfleischentzündung vorbeugen
Mit einer gründlichen Mundhygiene Zahnbelägen keine Chance geben
Eine sorgfältige Mundhygiene nützt nicht nur den Zähnen, sondern auch dem Zahnfleisch. Straff und blassrosa sollte es sein. Ist es gerötet, geschwollen und blutet leicht, steckt meist eine Zahnfleischentzündung dahinter. Wie sich eine sogenannte Gingivitis vermeiden oder behandeln lässt, erklärt Dr. Wilhelm Bulk, beratender Zahnarzt des AOK-Bundesverbandes. Ein Großteil der Erwachsenen in Deutschland hat Probleme mit dem Zahnfleisch, ohne es zu merken. Viele zeigen Symptome einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis). Ursache sind bestimmte Bakterien als kleinerer Teil von über 800 verschiedenen Arten in der Mundhöhle.
Wer seine Zähne und Zahnzwischenräume nicht sorgfältig und regelmäßig reinigt, bei dem vermehren sich die krankmachenden Bakterien. Sie siedeln sich auf den Zahnoberflächen und an den Zahnfleischrändern an und bilden einen relativ festsitzenden Belag in Form eines Biofilms, der Plaque genannt wird. Dieser wird von den Betroffenen nicht als Verschmutzung erkannt, weil er zahnfarben ist.
Die Bakterien produzieren giftige Stoffe (Endotoxine), die das Zahnfleisch reizen und schädigen. Um die Schädigung abzuwehren, verstärkt der Körper als Immun-Antwort die Durchblutung des Zahnfleisches, die Blutgefäße werden durchlässig, das Zahnfleisch schwillt an. „Dann ist eine akute Entzündung entstanden“, erläutert Bulk.
Liegt die Plaque länger auf den Zahnoberflächen insbesondere im Bereich der Speicheldrüsen – nämlich an den Innenseiten der unteren Frontzähne und Außenflächen der oberen Backenzähne -, wird sie mineralisiert und zu Zahnstein. Dieser erleichtert weitere Plaqueanlagerungen und kann das Zahnfleisch vom Zahn abdrängen. Dann ist aus der akuten längst eine chronische Gingivitis geworden Letztere wiederum kann zur Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates (Parodontitis) führen.
Wie stark eine Zahnfleischentzündung verläuft, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die genetische Veranlagung, Stoffwechselerkrankungen, Störungen der Immunabwehr und Stress. Bei Schwangeren führen hormonelle Veränderungen dazu, dass das Zahnfleisch auf Plaquebakterien stark reagiert, häufig anschwillt und oft schon bei Berührung blutet. Werdende Mütter sollten daher besonders intensiv ihre Zähne und Zahnzwischenräume reinigen und regelmäßig zum Zahnarzt gehen. Auch Rauchen, bestimmte Medikamente sowie Mangel- und Unterernährung können Entzündungsreaktionen verstärken.
Bei regelmäßiger Kontrolle durch den Zahnarzt, die zwei Mal im Jahr auf dem Programm stehen sollte, lässt sich eine Gingivitis leicht erkennen. Entscheidend ist es, die weichen und harten Beläge gründliche zu entfernen und auf eine sorgfältige Mundhygiene zu achten. „Dann klingt die Entzündung meist schnell ab“, sagt Bulk. Blutet das Zahnfleisch nach einiger Zeit immer noch, empfiehlt es sich, die Ursache beim Zahnarzt abklären zu lassen.
Durch eine sorgfältige Mundhygiene, bei der die Plaque frühzeitig entfernt wird, kann man meist einer Zahnfleischentzündung vorbeugen.
Putzen Sein mindestens zwei Mal täglich etwas drei Minuten lang sorgfältig die Zähne, am besten nach dem Frühstücke und vor dem Schlafengehen. Wer will, kann zusätzlich nach dem Mittagessen die Zähne reinigen.
Verzichten Sie auf kräftiges Schrubben – das kann die Zähne und das Zahnfleisch schädigen.
Die richtige Technik ist wichtig. Putzen Sie mit kreisenden Bewegungen vom Zahnfleisch zum Zahn hin.
Sinnvoll ist es, immer in der gleichen Reihenfolge zu putzen, um alle Zähne und Zahnflächen zu säubern.
Die verwendete Zahnpasta sollte ausreichend Fluorid enthalten.
Einmal am Tag sollten Sie die Zahnzwischenräume reinigen, am besten abends. Dazu eignet sich Zahnseide. Ziehen Sie die Zahnseide U-förmig um einen Zahn herum und bewegen Sie den Faden mit leichtem Druck etwas fünfmal auf und ab. Für größere Zwischenräume sollten Sie Zahnzwischenraumbürsten verwenden, die es in verschiedenen Größen gibt.
Lassen Sie in regelmäßigen Abständen in der Zahnarztpraxis Zahnstein entfernen.
Je nach dem individuellen Erkrankungsrisiko kann auch eine professionelle Zahnreinigung sinnvoll sein.
Zusätzlich können antibakterielle Mundspülungen die Mundpflege unterstützen.
Quelle ist hier ein Artikel aus der "NWgesund", einer Magazin-Beilage der NW (Neue Westfälische), vom Freitag, 20. September 2013
Dr. med. dent. Günter Leugner
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Vielen Dank fuer den sehr ausfuehrlichen und informativen Blog, bei mir wurde von dem Zahnarzt stalbantorzahnarzt.ch auch eine chronische Gingvitis festgestellt. Hatte mich ueberrascht, obwohl ich doch regelmässig die Zähne putzte. Mein Zahnarzt sagte aber dann, dass das offensichtlich durch falsches Putzen zustande gekommen ist.
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